Viele großartige Momente
Ein großes Klangerlebnis bot Ted Huggens’ „New Baroque Suite“. Im dramatischen ersten Satz meisterte die Bergknappenkapelle souverän schwierige Synkopen und Harmonien, die an Gershwin erinnerten.
Das jazzige Trompetensolo war geradezu eine Offenbarung. Kurt Gäbles symphonische „Zeitenwende“ von 1992 spielte wirkungsvoll mit den verschiedenen Klangfarben des Orchesters und malte die moderne Welt in eindrucksvollen Bildern. „Pomp and Circumstance“ von Edward Elgar ist die heimliche britische Nationalhymne. In der Bearbeitung von Albert Lotitz ist es das perfekte Stück für ein Bläserensemble. Mitreißend war der Rhythmus, prächtig der strahlende Bläserklang vor allem im Finale von „Land of Hope and Glory“. Das war einfach klasse, ein Höhepunkt in diesem an großartigen Momenten reichen Konzert.
Orgel und Trompete, das ist eine besonders schöne Kombination. Man konnte sie genießen, als drei Trompeter auf die Orgelempore gingen und zusammen mit Dekanatskantor Gerd Hennecke spielten. Hatten die Zuhörer vorher dem Orchester im Altarraum zuschauen können, kam die Musik jetzt scheinbar körperlos von oben, als würde sie vom Himmel geschickt. Henry Purcells „Antiphonal“ begeisterte mit dem harmonischen Wechselspiel der Fanfarenklänge mit solistischem Orgelspiel. Bedrückend schön war es, als das Trompetentrio, von Orgelcontinuo begleitet, die Kirche mit Wohlklang erfüllte.
Furioser Klangsturm
Herrlich war der englische Klassiker „Greensleeves“, den Hennecke selbst für die Orgel bearbeitet hatte. Nach einem sehr leisen Beginn steigerte sich das Stück langsam zu furiosen Klangstürmen, die in einem dramatischen Cluster endeten. Besonders eindrücklich wurde diese Wucht dadurch, dass der Organist noch einmal ganz leise das Thema wiederholte.
Traditioneller Abschluss des Konzerts war der feierliche „Steiger-Lied“. Wieder überzeugten die Bergknappen durch ihr präzises Zusammenspiel. Die dritte Strophe sang das Publikum stehend mit. Nach langem Applaus spielten die Musiker Pavel Staniks „Amen“ als Zugabe. Aus einem leisen, zarten Beginn entwickelte sich erhabener, würdevoller Wohlklang. Ein herrlicher Abschluss des Konzerts, der die Würde des Ortes hervorhob.